Das Management der SG Reinhardshagen gibt bekannt, dass ein durchaus bekannter Trainer ab sofort dem Trainerstab rund um Patrick Fraahs und Daniel Wenzel hospitieren wird. Mit dem kürzlich beim FC Bayern München entlassenen Julian Nagelsmann kann die SG Reinhardshagen einen international erfahrenen Trainer im Umfeld begrüßen. Nagelsmann soll als Hospitant Erfahrung an der Basis und den Umgang mit schwierigen, sportlichen Situationen sammeln.
Das Trainergespann Fraahs und Wenzel sieht es als Win-Win-Situation. Fraahs hierzu: „Mit Julian kann man sicher arbeiten. Ich denke, er wird noch einiges von mir lernen können. Gerade den Umgang mit jungen, hungrigen Spielern und das Ausschöpfen ihres Potenzials. Hier zeigte er ja deutliche Schwächen beim FC Bayern. Und wer weiß – vielleicht kennt er ja noch etwas, was ich nicht weiß. Wobei das schon verwunderlich wäre.“. Wenzel sieht es ähnlich: „Ein absoluter Coup, der dem Gotti da gelungen ist. So kann Julian die nötigen Prozentpunkte sammeln, um zum absoluten Toptrainer zu reifen.“.
Wie schon so oft, kam der Kontakt über Oldie Carsten Gobrecht zustande. Direkt nach der Entlassung Nagelsmanns wurde Gobrecht kontaktiert und mit einer Trainerofferte in München konfrontiert. Gobrecht selbst gibt sich allerdings noch 10-15 Jahre als Spieler auf dem Rasen. „Trainer kann ich auch noch mit 80ig werden. Solange zeige ich den Jungs noch, wie der Hase läuft. Daher lehnte ich den Trainerjob beim FCB als erste Station meiner anstehenden Trainerkarriere ab. Aber es freut mich natürlich, dass ich im Telefonat mit Hr. Salihamidžić und Hr. Kahn einen hellen Moment hatte und die Gunst der Stunde nutzte. Sie waren direkt bereit den Kontakt zu Julian herzustellen.“
Julian Nagelsmann ist bereits in Reinhardshagen eingetroffen und hat sich ein Bild von den Sportstätten und der Infrastruktur gemacht. Laut Manager Sebastian Gottmann ist er hierbei zwiegespalten: „Im ersten Moment dachte ich, dass Julian sicher einiges zu bemängeln haben wird. So sind unsere Sportstätten doch sehr in die Jahre gekommen und sicher nicht State-of-the-Art, wie es Julian gewohnt ist. Aber ich war positiv überrascht. Es waren eher Kleinigkeiten, die ihn verwundert haben. Platte Bälle, dreckige Leibchen. Sowas beispielsweise. Julian kennt sich mit sportlichen Misserfolgen nicht gut aus. Bei den Bayern wusste er nicht zu reagieren und musste letztlich seinen Rausschmiss hinnehmen. Wir stehen ständig mit dem Rücken zur Wand und bleiben hinter unseren sportlichen Erwartungen zurück. Das ist sicher ein Umstand, von dem Julian lernen kann. Wir freuen uns, dass er bis zum Ende der Saison bei uns ist.“ Die Zuschauer können sich also am morgigen Sonntag beim Auswärtsspiel in Zierenberg auf etwas High-Society-Flair einstellen. Aufgrund des noch tiefsitzenden Stachels der Entlassung bitten wir von Interview- und Autogrammanfragen bei Julian abzusehen. Er ist da, um etwas zu lernen!